19. Oktober 2025
Wohnungsbau in der Krise – warum Deutschland zu wenig baut
Wohnungsbau in der Krise – warum Deutschland zu wenig baut
Der deutsche Immobilienmarkt steht weiterhin vor einer seiner größten Herausforderungen der letzten Jahrzehnte: Es wird zu wenig gebaut. Laut einer aktuellen Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) müssten jährlich rund 320.000 neue Wohnungen entstehen, um den Bedarf zu decken. Tatsächlich wurden im Jahr 2024 jedoch nur etwa 250.000 Wohneinheiten fertiggestellt – ein Rückgang von rund 14 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit verfehlt Deutschland sein selbst gestecktes Ziel deutlich.
Gründe für den Rückgang
Die Ursachen liegen auf mehreren Ebenen: gestiegene Baukosten, hohe Zinsen und eine zunehmende Unsicherheit unter Investoren und Bauträgern. Auch lange Genehmigungsverfahren und verschärfte Auflagen verzögern zahlreiche Projekte. Während vor einigen Jahren noch viele Investoren auf Neubauten setzten, ist die Zurückhaltung inzwischen spürbar. Insbesondere der Mietwohnungsbau hat deutlich an Dynamik verloren, da die Wirtschaftlichkeit vieler Projekte unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht mehr gegeben ist.
Folgen für Mieter, Eigentümer und Investoren
Der Mangel an Neubauten verschärft den bereits angespannten Wohnungsmarkt. In vielen Regionen steigen die Mieten weiter an – selbst dort, wo die Kaufpreise zuletzt stagnierten. Für Eigentümer kann dies kurzfristig eine stabile oder sogar steigende Nachfrage bedeuten, langfristig droht jedoch eine soziale und infrastrukturelle Schieflage. Besonders in wachsenden Städten, aber auch in mittelgroßen Standorten mit Zuzug, wird Wohnraum zunehmend knapp.
Investoren sehen sich zugleich mit einer neuen Herausforderung konfrontiert: Wo keine neuen Objekte entstehen, verlagert sich der Fokus auf Bestandsimmobilien und deren energetische Modernisierung. Nachhaltige Sanierungen gewinnen an Bedeutung – nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht. Energieeffiziente Gebäude bleiben gefragt und sichern langfristig stabile Renditen.
Politische Gegenmaßnahmen und Perspektive
Die Politik reagiert inzwischen mit verschiedenen Förderinitiativen, etwa durch vereinfachte Abschreibungsmodelle und Programme zur Zinsstützung. Dennoch bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen ausreichen, um den Neubau nachhaltig zu beleben. Branchenexperten fordern eine Entbürokratisierung des Bauprozesses, flexiblere Bauvorschriften und eine gezielte Förderung für bezahlbaren Wohnraum.
Fazit
Der deutsche Wohnungsmarkt steht vor einer strukturellen Herausforderung. Der anhaltende Neubau-Mangel wirkt sich auf Preise, Verfügbarkeit und Investitionsentscheidungen gleichermaßen aus. Für Eigentümer und Anleger bedeutet das: Bestehende Immobilien gewinnen weiter an Bedeutung – insbesondere dann, wenn sie modern, energieeffizient und gut gelegen sind.
Wer langfristig denkt, sollte daher den Markt aufmerksam beobachten, Modernisierungen prüfen und die Entwicklungen der Förderlandschaft im Blick behalten.

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